Vatertag ist Vespatag – Rostversiegelung, Spureinstellung und Vergaserausbau

Vatertag ist Vespatag – Rostversiegelung, Spureinstellung und Vergaserausbau

In diesem Beitrag zeige ich, wie ich das verrostete Schutzblech behandle. Der Vergaser wird endlich ausgebaut und identifiziert. Es wurde, kurz vor der Einlagerung, einmal versucht das Lenkradschloss zu knacken. Seit dem ist die Spur verstellt. Ich zeige, wie man das in 3 kleinen Schritten richten kann.

VERGASERAUSBAU

Eigentlich soll man den Vergaser ausbauen können, indem man einfach den Benzinhahn schließt und das Fach vor dem Tank unter der Sitzbank öffnet. Ich glaube, die Menschen, die das so wirklich schaffen, haben Arme wie Schnürriemen. Für mich ist es unvorstellbar so zu arbeiten. Ich habe den Tank komplett ausgebaut. Das sind nur 4 Schrauben. Natürlich sollte man vorher das Benzin ablassen. So arbeitet es sich VIEL angenehmer.

eine Menge Dreck und angerostete Schrauben

Kommt man gut an den Vergaser ran, ist es auch kein Hexenwerk mehr. Ich empfehle das jährlich im Frühjahr einmal zu machen. Zuerst baut man den Luftfilter ab um etwas Platz zu haben. Dann löst man Benzinschlauch, Shoke Zug und den Gas Zug. Jetzt hält der Vergaser nur noch auf einer Klemme am Ansaugstutzen. Das ist eine Schraube. Bei mir war einiges an WD40 und Kraft nötig. Was aber nicht wundert. Der Vergaser war garantiert 25 Jahre nicht mehr bewegt worden und eine Maus hat da gewohnt und alles voll gemüllt.

Jetzt kann ich den Innenraum unter dem Tank komplett reinigen. Am besten verstopft man dafür den Ansaugstutzen, damit kein Dreck in den Zylinder kommen kann.

Was man für einen Vergaser hat, sieht man jetzt recht gut. Das steht an der Seite des Vergasers:

In meinem Fall ein Dellorto SHB 16 15 F

Jetzt kann ich auch den entsprechenden Dichtungssatz bestellen. Als nächstes werde ich dann den Vergaser öffnen und wieder reinigen.

ROST VERSIEGELN

Nachdem das erledigt war habe ich die Dose Owatrol genommen, und mit einem Pinsel die rostigen Stellen gestrichen.

Bilder vorher – nachher:

Links vorher, rechts nachher. Ich finde, das Owatrol hat richtig schön die Struktur des Rostes hervor gehoben. Ich liebe es.

SPUREINSTELLUNG

icht hat in der Vergangenheit einmal vergeblich versucht, dass Lenkradschloss zu brechen und dabei den Lenker verstellt. hat man also den Lenker so stehen, als wollte man geradeaus fahren, ist man immer links abgebogen. Was wie ein großes Problem aussieht ist tatsächlich keins. Es ist nur eine Schraube:

Bild links, hier kann man schön sehen, wie verschoben die Lenkung ist. Bild in der Mitte, diese Schraube lösen und dann den Lenker einstellen. Eine 2. Person ist hilfreich. Bild rechts, jetzt passt es wieder.

Was kommt als nächstes? Der Vergaser wird gereinigt und das Getriebeöl wird gewechselt. Dann kommt das erste wirkliche Problem. Die Vespa hat keinen Zündfunken…

Willst Du die Restauration von Anfang an begleiten? Dann fängst Du besser hier an:

https://www.nekoblog.de/?p=69

Sommerfest des VC Regensburg in Bad Abbach – ich bin dabei!

Sommerfest des VC Regensburg in Bad Abbach – ich bin dabei!

In diesem Beitrag gehe ich kurz auf die aktuelle Vereinssituation im Vespabereich ein und stelle einen Vespatermin vor, den ich besuchen möchte.

Ich bin etwas aufgeregt. Hier in Niederbayern passiert nicht viel in Sachen Vespa. Nicht, wenn man es mit NRW vergleicht. Ich habe aber auch irgendwie noch nicht so den Anschluss gefunden. Die Kollegen vom Vespaverein Landshut sind sehr nett aber der Aufnahmeantrag wird mir wohl nicht mehr übergeben. Ich trau mich nicht nochmal zu fragen. In den Statuten steht, die Vespa müsste älter als Baujahr 1980 sein. Das respektiere ich. Immerhin bekomme ich Hilfe in der Vereinseigenen Werkstatt die ausgestattet ist…. also, da fehlen einem die Worte!

Dann gibt es noch den Vespaveteranen Club Deutschland, der auch Mitglieder in Niederbayern hat. Da bin ich mir selbst unschlüssig. Die sind recht groß und ich habe eine Vereinszeitschrift in die Finger bekommen. Eine Rubrik in dem Vereinsheft befasst sich mit der Organisation von gemeinsamen Ausfahrten. Oft steht da „nur die Baujahre 68 – 74“ und ähnliches. Dann brauche ich den Verein nicht.

Straubing, Regensburg, Passau und München haben natürlich auch Vereine aber das ist dann schon etwas weit weg finde ich.

Hier die Links zum Vespaverein Landshut und den Vespa-Veteranten:

In Landshut passiert dieses Jahr aber auch nicht viel, alles wird überschattet von der Landshuter Hochzeit. Aber ich schweife vom Thema ab. Der VC Regensburg wird dieses Jahr 33 Jahre alt und feiert die Schnappszahl mit einem Vespa Sommerfest der Superlative. Ich habe mir fest vorgenommen, da mit zu feiern.

Gefeiert wird vom 28.-30.07.23 auf der Freizeitinsel Bad Abbach.

Hier der Link zum Verein mit allen Informationen zum Event:

Ich plane am 28.07. früh mit der Vespa von Landshut zu starten (wenn das Wetter passt) und am 30.07. spät Nachmittags zurück zu fahren. Ich würde mich sehr freuen, wenn ein paar Rollerfahrer mich auf der Tour begleiten würden! Meldet euch einfach oder nutzt die Kommentarfunktion.

Was wird geboten?

Bis jetzt sind angekündigt: Tombola, Barzelt, Prüfstand, eine Händlermeile, geführte Touren in die Umgebung, ein Rollerkorso u.v.m.

Der Vespa PK alte Kleider

Der Vespa PK alte Kleider

Bei der Restauration einer alten Vespa geht es auch immer um die Optik, eigentlich gehört die Optik an das Ende einer Restauration aber NIEMAND ist immun dagegen, sich schon von Anfang an damit zu beschäftigen. Hier berichte ich über die Gedanken, die man sich bei so einem Projekt macht und wie man einen Originallack freilegt.

Wie man im vorigen Post sehen kann, wurde die Vespa pink lackiert. Nach einigen Recherchen hat mein Cousin die schon so gekauft. Also muss sie zwischen 86 und 88 pink geworden sein. Natürlich wollte ich wissen, was die Originalfarbe ist.

An einigen Stellen schimmerte ein quietischiges Orange durch und der Innenraum war auch Orange. Allerdings waren die Schrauben ebenfalls Orange, was darauf schließen lässt, dass auch diese Farbe nicht Original ist. Nach meinem Kenntnisstand ist die PK damals auch nicht original in Orange ausgeliefert worden. Ich glaube, es waren nur rot, blau und antharzit möglich. Das Orange schien aber schon technisch besser lackiert zu sein als das Pink.

Wie entfernt man so einen Lack?

Das beste Ergebnis erziehlt man, indem man etwas Aceton auf eine Ecke des Stoffes träufelt und dann sofort mit dem Stoff über eine kleine Stelle reibt bis sich die Lackschicht löst. Ich empfehle das an der frischen Luft zu tun und dabei geeignete Schutzhandschuhe zu tragen. Geheimtipp: Auf die Windrichtung achten. Aceton verdampft sehr schnell und die Dämpfe sind nicht so gesund.

Pausen machen, sonst sieht man irgendwann rosa Elefanten.

Sicherheit geht immer vor:

Das ist wirklich nicht ungefährlich! Bitte unterschätzt das nicht. Neben geeigneten Handschuhen und arbeiten im Freien empfehle ich auch eine Schutzbrille. Niemand will einen Spritzer Aceton in die Augen bekommen, glaubt mir das bitte.

Ich habe mir also 6 Flaschen Aceton und eine alte, ausgemusterte Flanellbettdecke genommen und mich an einem sonnigen Tag vor der Garage an die Arbeit gemacht.

Zum Vorschein kamen mehrere Lackierungen. Pink, davor Orange, davor Metallicblau und dann erst das originale Kirschrot. Ich habe mich dazu entschlossen einen Teil bis zum Orange und einen Teil bis zum Rot abzuwischen und an ein paar Stellen sogar noch etwas von dem Pink sichtbar zu lassen. Sie ist noch nicht fertig aber man kann so langsam erahnen wie die Röhre aussehen wird.

Nach 6 Flaschen Aceton war gut was vom alten Lack ab.

Interessante Links zu dem Thema:

https://de.wikipedia.org/wiki/Aceton

https://www.bcp.fu-berlin.de/biologie/service/Gartenhaus/Datenblaetter-der-Chemikalien/res/Aceton.pdf

Eine alte Familien Vespa kommt zu mir

Die Vespa gehörte in den 80er Jahren meinem Cousin, wurde dann an meinen Bruder übergeben und stand dann seit ca. 20 Jahren bei meinem Vater unter einer Plane im Schuppen…

Das war das erste Bild, welches ich von der Vespa bekommen habe:

An die Farbe kann ich mich noch gut erinnern, ich hatte damals eine schwarze PK50 XL2 Automatik. Ja, nachträglich schäme ich mich etwas. Die ist aber eh unter die Räder gekommen und gesetzlich bin ich zwar noch der Eigentümer aber ich habe keine Ahnung wo die ist. Schwamm drüber…

Die PK ist 86 gebaut worden, unfallfrei aber bebastelt. Wenn ich mich recht erinnere, wurde einmal versucht die zu klauen und der Lenker ist leicht schief.

Als mein Vater hörte, dass ich wieder mit einer Vespa rumfahre und selber dran rumschraube, meinte er, ich könne die PK eventuell haben. Mein Bruder fährt jetzt eher 1000er Motorräder und hat an Rollern kein Interesse mehr. Außerdem will mein Vater den Schuppen seit 2 Jahren abreißen und mein Bruder bekommt es nicht auf die Ketten, die Vespa wegzuschaffen. Kurz mit dem Bruderherz telefoniert und der hat das pflegebedürftige Teil hergeschenkt.

Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul also habe ich eine Spedition angerufen und lasse mir die 50er jetzt liefern. Übermorgen soll sie ankommen.

Inzwischen habe ich auch ein paar mehr Bilder bekommen:

Ich bin wirklich gespannt, ob ich die kleine wieder zum Laufen bekomme. Das wird ein spannendes Projekt! Ich werde über die Entwicklung berichten.

Vespa Talk und Spritgespräche auf dem Weihnachtsmarkt

Wir haben hier einen schicken kleinen Weihnachtsmarkt. In der Vorweihnachtszeit findet der jedes Jahr für ein Wochenende statt. Angeboten wird regionales Kunsthandwerk, Bratwürstchen und natürlich Glühwein, Feuerzangenbowle und heißer Met. Ich freue mich immer riesig und dieses Jahr hatten wir sogar ordentlich Schnee.

Am Met Stand warte ich auf Nachschub als ich bemerke, dass ich angestarrt werde. Innerlich zucke ich mit den Schultern, wenn er mir den Grund für sein anstarren mitteilen will, werde ich das schon bald erfahren… Und natürlich dauert es auch nur ein paar Sekunden bis er sich zu Wort meldet. „Na? Was fahrst denn?“ Ich bin einen Moment perplex, dann zeigt er auf meine Jacke. Ich trage einen alten BW Parka auf den ich ein paar Vespa Sticker aufgebügelt habe. Ich antworte: „Ne PX“. Sein Gesicht zeigt sofort sein Missfallen – wie kann ich hier so tun, als wäre ich Vespa Fahrer und nur ne PX fahren? Das abfällige „Ah…“ kommt dann auch wie erwartet.

Erneut innerliches Schulterzucken. Dann er wieder „Ich kann Dir ne GS verkaufen, super restauriert mit PX Motor…“ Ich: „Danke, ich hab schon ne PX“… Das geht ne Weile so weiter bis er sich umdreht und geht. Spritgespräche muss ich wohl noch üben. Hätte ich eventuell einfach „Ne GS“ oder „Ne Königin“ sagen sollen? Ehrlich wärt aber immer am längsten also bleibe ich wohl meinem Babe treu und stehe dazu ein PX Fahrer zu sein.

Dieses Phänomen begegnet mir immer wieder. Hier gibt es zum Beispiel auch zwei Vespa Vereine, bei dem einen kannst Du nur Mitglied werden, wenn Dein Roller so alt ist, dass er keine PX sein kann. Der andere Verein sagt zwar: Du kannst gerne mit einer PX Mitglied werden, die Ausfahrten, die wir organisieren, sind aber meistens nur für ältere Roller vorgesehen…“

Was genau ist denn der Unterschied zwischen den einzelnen Rollern? Die neuen kosten soviel wie die alten, sind nur leichter zu bekommen und funktionieren besser. Wenn man genug Geld hat, kann man sich einfach einen guten alten Roller leisten und muss nicht mal schrauben können.

Hier im Ort gibt es mehrere Werkstätten, die sich auf den Import und die Restauration von alten Vespa Rollern spezialisiert haben. Deshalb sieht man im Sommer immer mal wieder Jugendliche mit einem Roller, aus den 60er oder 70er Jahren der aussieht, als wäre er frisch vom Band gelaufen.

Eine PX ist vergleichsweise günstig und man kann (muss aber nicht) vieles selber machen.

Das finde ich irgendwie super, mit einer PX ist man ein Outlaw in einer eh schon kleinen Community – Die Fahrer der neueren Vespas bleiben unter sich (eher notgedrungen) und die Fahrer der älteren Modelle bleiben unter sich (weil sie sich für die echten Freaks halten). Die PX ist dazwischen und gehört zu keinem der beiden Lager. Ich grüße sie trotzdem alle – die auf den neueren Modellen freuen sich immer (wenn Sie sich nicht gerade fragen warum der Depp grüßt). Die auf den älteren Modellen sind meist entsetzt. Wobei älter relativ ist, meine PX wird dieses Jahr 29. Ich finde das schon ein ordentliches Alter.

Falls das hier einmal jemand aus dem Landshuter Raum liest, der einen Roller fährt. Mir ist egal was für einen Roller Du fährst, ich mache gerne eine Tour mit Dir! Mir ist eher wichtig, dass die Ausfahrt mir Dir spaß macht. Lass einfach einen Kommentar da 🙂

Ein neuer Blog über die klassische Vespa

Die Vespa begleitet mich schon seit der frühen Jugend. Mein bester Kumpel hatte damals, es muss so 1988 gewesen sein, eine px80 in blau. ich durfte auf dem Sozius mitfahren. Schon damals war ich völlig begeistert von dem einmaligen Sound der Vespa.

Ein paar Jahre später, ein anderer Kumpel hat mich auf seiner Wespe immer mit zur Schule genommen, das war 1991/92. wieder Sound, der Geruch des verbrannten Ölgemischs… ich liebte schon damals die Vespa. Leider wuchs ich in bescheidenen Verhältnissen auf, das Geld für einen eigenen Roller war einfach nicht da.

Erst so um 1996 hatte ich etwas an Seite gelegt um mir eine PK50 zu leisten. Köln wurde damit unsicher gemacht. ein Motorschaden trennte uns 2005. Dann war erstmal lange Zeit nichts mit Vespa, mein Leben wurde komplett umgekrempelt. Umzug von Köln nach Bayern, eine Familie gründen und beruflich neu orientieren. Da war nicht viel Raum für eine teure Leidenschaft. Zumal ein 50er in ländlicher Gegend eher ein Sicherheitsrisiko darstellt.

Einen Motorradführerschein habe ich leider nicht. Eine recht teure Einstiegshürde. Dann wurde der b196 eingeführt und so langsam kam die alte Leidenschaft wieder ins Visier. Hier in Bayern ist der aber leider unmoralisch teuer… Kurse kosten zwischen 950 und 1200 Euro.

Ein anderer Bekannter von mir restauriert hobbymäßig Vespas, als seine Frau ihm sagte, Vespas wären nicht das Mainbusiness und 14 Wespen in der Halle wären zu viel, er solle Platz schaffen, war meine Stunde gekommen. Er fragte mich, ob ich eine seiner Lieblinge nehmen würde. Ich war schnell überzeugt, eine schicke, erstklassig restaurierte PX80 e lusso umgebaut zu einer flotten 125er wechselte den Besitzer.

Jetzt fehlte nur noch der passende Führerschein. Nach intensiver Recherche im Netz wurde ich in Berlin fündig. Eine Fahrschule, die den Kurs für 450 Euro anbot. Eine Bekannte stellte mir sogar für eine Woche ihre Wohnung zur Verfügung. Perfekt! Führerschein und Berlin Trip in einem. Was für eine geile Stadt!

Jetzt habe ich den Führerschein und eine Vespa. Von meinen Abenteuern will ich euch berichten…

Hier noch der Link zu der wirklich günstigen und guten Fahrschule in Berlin. Ich überlege hier auch den großen Lappen zu machen:

https://www.ltd-berlin.de/